Dienstag

23.01.24

19:30 - 21:00
Konzert, Kühlhaus Berlin

OPENING – vision string quartet

Kühlhaus Berlin, KUBUS
Luckenwalder Strasse 3, 10963 Berlin – U-Bhf. Gleisdreieck
Einlass ab 18:30 Uhr


OPENING verspricht visionäres Kontrastprogramm

Den Beginn macht Mendelssohns zweites Streichquartett in a-Moll, dass dieser mit grade einmal 18 Jahren komponierte und neben seinem Oktett als Paradebeispiel für das junge Genie Mendelssohn gilt. Danach wird es bunt: Die “visions“ wechseln ihr Gewand und präsentieren Stücke aus ihrem Album Spectrum. Uns erwartet ein musikalisches Abenteuer ohne Grenzen!

vision string quartet

Francois Schwamborn, Videokünstler

Einen passenderen Auftakt können wir uns nicht vorstellen.
Into the Open 2024 mit dem Leitthema “Visions“ eröffnet ... mit dem vision string quartet! Dazu werden wir durch Videomapping in träumerische Welten entführt.

Musikalisches Programm

  • Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquartett a-Moll, op. 13      

  • Aus dem Album Spectrum - Inspiriert von Folk, Pop, Rock, Funk, Minimal und Singer-Songwriter-Musik


Mitwirkende

vision string quartet

  • Florian Willeitner, Violine

  • Daniel Stoll, Violine

  • Sander Stuart, Viola

  • Leonard Disselhorst, Cello


x Francois Schwamborn, video mapping


LICHT! – ES LEUCHTE – DAS NEUE

So möchte man rufen, wenn man Musik des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy hört. Er ist der Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt.“ So sagte der hellsichtige Robert Schumann im Jahre 1840 über Mendelssohn.

Keiner wie er, der jüdischer Herkunft war, am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren wurde und 1816 zusammen mit seiner Schwester Fanny auf Veranlassung des Vaters evangelisch-protestantisch getauft wurde, war stärker in die “Widersprüche der Zeit“ eingebunden und hat sich diesen gestellt als Künstler.


Es war die Zeit zwischen 1830 und 1848, die durchdrungen war von einer merkwürdigen Mischung aus Romantik und Biedermeier; gezeichnet von Widersprüchen, von innerer Zerrissenheit, Melancholie und Weltschmerz, Aufbegehren und Selbstbescheidung, so auch von Rückzug ins Private und Häusliche wie zugleich Öffnung hinein in eine kulturelle Praxis, die sich in Oper und Konzertwesen zu einem epochalen “Verdrängungsszenarium“ in ganz Europa entwickelte. Das “Klassische“ machte man sich bewusst, um Halt zu finden; und man träumte von Vergangenheiten und Zukünften, ungeachtet und doch zugleich sie spürend die gesellschaftlichen Entwicklungen mit ihren Wendungen und Berechungen im Kleinen durch revolutionäre Strömungen.


Es war eine Zeit, die gärte und wo so vieles im Unaufgelösten hängen blieb; und zugleich war es auch eine Zeit, da Visionen ihre Strahlungen aussandten. Es war die Zeit fortwährender Entdeckungen und eines Prozesses innerer und äusserer Befreiungen und Emanzipationen. 1827, im Todesjahr Beethovens, komponierte in Berlin der 18jährige Felix Mendelssohn sein Streichquartett in a-Moll op. 13. Es entstand aus der Auseinandersetzung mit dem übergrossen Beethoven, insbesondere mit dessen Spätwerk. Man kann in Mendelssohns a-Moll-Streichquartett ein Epitaph auf Beethoven sehen; aber zugleich auch eine schöpferische Aktion der Befreiung aus den Lebensmustern der Vergangenheit. Diese Befreiungen vollziehen sich in der Vielfältigkeit von Beziehungen thematischer, formaler und assoziativer Art - bis hin zu der mottoartigen Einbindung eines Liedes aus op.9: “ist es wahr?“ lautet der Text, was wiederum erinnert an Beethovens letztes Streichquartett mit dem berühmten finalen Frage-Antwort-Spiel Muss es sein“ - „es muss sein“.


Unverkennbar freilich ist, dass Mendelssohn aus dieser kompositorischen Befreiungsaktion als Konsequenz sich die Loslösung und Befreiuung aus dem Schatten Beethovens gewinnt. Damit wird die Vergangenheit auf Distanz gebracht, sie wird „Geschichte“  und es öffnet sich für den jungen Mendelssohn eine neue und vor allem eine eigene Perspektive in die Zukunft. 

Kühlhaus Fassade

Kubus

Veranstaltungsort

Das Kühlhaus Berlin ist ein Industriedenkmal im Herzen Berlins gelegen in unmittelbarer Nähe zum Potsdamer Platz, gleich neben dem Technischen Museum Berlin. Erbaut um die Jahrhundertwende 1900 ist es heute ein universelles Kulturzentrum, in dem verschiedenste Veranstaltungen von Lesungen, Konzerten, Modemessen oder Foodmarkets über das Jahr hinaus stattfinden. Das Kühlhaus mit seinen 6 Etagen und dem in der Mitte gelegenen Kubus bieten den idealen Rahmen für unser Festival und einen Ort, an dem sich das Experimentieren und Nachdenken geradezu aufdrängt. Der Kubus macht Veranstaltungsformen in den verschiedensten Arten möglich; die Musiker*innen können aus versteckten Galerien spielen, sich mittig wie bei einem Boxkampf platzieren oder über mehrere Etagen performen.

Zum Festival

Into the Open (ITO) ist das Musikfestival der neuen Generation. Es verbindet – über Ländergrenzen und Genres hinweg. Es bringt Menschen zusammen, die (klassische) Musik lieben und auf neue Art erleben möchten. Und es verbindet unterschiedliche Kunstformen. Herausragende junge Musiker*innen aus aller Welt präsentieren klassische Musik zusammen mit Künstler*innen aus anderen Genres wie Tanz, Schauspiel oder Visual Arts. Dabei entstehen einzigartige Erlebnisse..!

Weitere Informationen zum Festivalprogramm 2024 finden Sie hier: Visions – 2024

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