Mittwoch

24.01.24

19:30 - 21:00
Konzert, Kühlhaus Berlin

Orchesterakademie & Opernstudio der Staatsoper Berlin

Kühlhaus Berlin, KUBUS
Luckenwalder Strasse 3, 10963 Berlin – U-Bhf. Gleisdreieck
Einlass ab 18:30 Uhr

Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin

Maria Kokareva, Sopran

Musikalisches Programm

  • Giovanni Gabrieli: aus den Sinfoniae Sacrae für Blechbläser                         

  • Casey Cangelosi: Wicca für Solo Percussion

  • Wolfgang Amadeus Mozart: Arie der Konstanze Ach ich liebte                                            

  • Claude Debussy: Zwei Tänze für Harfe und Streicher                

  • Wolfgang Amadeus Mozart: Vorrei spiegarvi, oh Dio! KV 418            

  • John Psathas: One Study One Summary für Solo Percussion 

  • Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquintett c-Moll KV 406


Mitwirkende

Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin
Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden

  • Maria Kokareva, Sopran


x Tamisha A. Guy, Tanz


Zum Programm

Immer wieder hat man Mozarts Musik kleingeredet, wie so vieles andere auch, was eine Schönheit bezeugt, die anders ist als die, die dazu dient, uns etwas zu verkaufen oder in verwunschene Abhängigkeiten zu verführen.

Bei aller Plausibilität und Banalität des Schönen im Alltäglichen, in der wie uns zuhause fühlen, es gibt eine Schönheit, die anders ist, die man spürt und die doch fremd uns ist, weil wir sie nicht begreifen, ihren Sinn nicht fassen können. Hören wir Musik von Debussy oder gar von Mozart, wir hören Details von so einfacher und klarer Prägung, und dann stehen wir doch da, ganz ratlos und zugleich bewegt davon, was uns da für ein Erleben zuteil geworden ist.

Im Ganzen organisch sich zusammenfügend, erscheint Musik oft wie eine Vision des Grenzenlosen. Und da gerade irritiert sie. Denn nirgends deutlicher als in der Verschränkung von Einfachheit und Geheimnis in Mozarts Musik offenbart sich so irritierend, dass ihre Offenheit von einem Maß erfüllt ist, welches sich nachvollziehen lässt, ohne dass man sich beengt oder gar gefesselt fühlen müsste.

Mozarts Reich der Musik ist wohl, wie Ferruccio Busoni gesagt hat, von dieser Erde: „Mozarts Palast ist unermesslich gross, aber er tritt niemals aus seinen Mauern.“ Ist es das Fassliche, was da zum Unfasslichen wird? Was da in der Musik etwas zur Erscheinung bringt, was in dieser besonderen Spannung von gleichsam „ewiger“ Schönheit ist?

Es waren zunächst äussere Gründe, die Mozart in seinen späten Jahren zum Komponieren von Streichquintetten bewogen haben. Er hoffte, am Aufstieg einer Musikgattung teilnehmen zu können, die ähnlich wie die Gattung des Streichquartetts durch Joseph Haydns Produktion Erfolg versprach  und in der er vielleicht wie Jahre zuvor im Falle des Klavierkonzerts  seine schöpferische Inspirationsquelle noch einmal zu einem wieder neuen Höhenflug bringen könnte.

Interessant ist, dass Mozart wie schon vorher und danach in Werkpaaren dachte und auch komponierte. Unmittelbar nacheinander entstanden im April und Mai 1787 die beiden Streichquintette in C-Dur KV 515 und g-Moll KV 516. Dass Mozart zu dieser Tonartenpaarung griff, erinnert an die beiden letzten Sinfonien KV 550 und KV 551 wenig später.

Auffallend dabei ist das g-Moll, das in Mozarts Musik einen besonderen Stellenwert einnimmt. Hier im Streichquintett setzt er das g-Moll dazu ein, ein Ausdruckspanorama von höchster Ausspannung zu inszenieren. Von Trauer über dunkelgefärbte Erregung bis zur Verzweiflung reicht der Bogen über Ausdrucks- und Empfindungsfülle hinweg. Ohne Frage: aus dieser Musik spricht tiefe Leiderfahrung, ohne dass der Komponist diese im Rahmen einer Kammermusik theatralisiert hätte. Es ist eher, als liesse uns Mozart teilnehmen an seiner Meditation über Leben und Tod, ein Thema, welches ihn tatsächlich ab 1787 mehr und mehr beschäftigte. 

Kühlhaus Berlin

Bühne

Veranstaltungsort

Das Kühlhaus Berlin ist ein Industriedenkmal im Herzen Berlins gelegen in unmittelbarer Nähe zum Potsdamer Platz, gleich neben dem Technischen Museum Berlin. Erbaut um die Jahrhundertwende 1900 ist es heute ein universelles Kulturzentrum, in dem verschiedenste Veranstaltungen von Lesungen, Konzerten, Modemessen oder Foodmarkets über das Jahr hinaus stattfinden. Das Kühlhaus mit seinen 6 Etagen und dem in der Mitte gelegenen Kubus bieten den idealen Rahmen für unser Festival und einen Ort, an dem sich das Experimentieren und Nachdenken geradezu aufdrängt. Der Kubus macht Veranstaltungsformen in den verschiedensten Arten möglich; die Musiker*innen können aus versteckten Galerien spielen, sich mittig wie bei einem Boxkampf platzieren oder über mehrere Etagen performen.

Zum Festival

Into the Open (ITO) ist das Musikfestival der neuen Generation. Es verbindet – über Ländergrenzen und Genres hinweg. Es bringt Menschen zusammen, die (klassische) Musik lieben und auf neue Art erleben möchten. Und es verbindet unterschiedliche Kunstformen. Herausragende junge Musiker*innen aus aller Welt präsentieren klassische Musik zusammen mit Künstler*innen aus anderen Genres wie Tanz, Schauspiel oder Visual Arts. Dabei entstehen einzigartige Erlebnisse..!

Weitere Informationen zum Festivalprogramm 2024 finden Sie hier: Visions – 2024

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